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 Rund um die Frankfurt Lions
Phantom Offline

Australian


Beiträge: 902

06.04.2004 09:29
Presse 06.04.2004 Antworten

Berliner Zeitung

Arbeit am Unmöglichen
Die Frankfurt Lions sehen sich im Eishockey-Finale gegen die Eisbären Berlin als Außenseiter - und wollen den Titel

Klaus Wolf

BERLIN, 5. April. Der Römer soll es sein. Hier, auf dem Balkon des Rathauses in Frankfurt am Main, standen schon etliche Sportheroen, feierten mit den jubelnden Massen beispielsweise den Fußball-Weltmeistertitel im Jahre 1990. Da nehmen sich die Festivitäten, die nun heimlich geplant werden, bescheidener aus. Die Frankfurt Lions wollen am Römer ihren Meistertitel im Eishockey feiern - und lediglich eine Mannschaft, der EHC Eisbären Berlin, kann dies noch verhindern. "Unsere Chance ist zwar nur klein", sagt Lions-Manager Lance Nethery, "aber in einem solchen Finale kann alles, auch ein Wunder, passieren."

Natürlich verlagern sie in der Finanzmetropole die Favoritenrolle gern gen Osten. Es spricht eben zu viel für die Hauptstädter: Überlegener Vorrundenprimus, totaler Durchmarsch durch die Playoffs, der Heimvorteil. Nethery gibt sich überraschend sogar als heimlicher Eisbären-Fan zu erkennen: "Soll ich ehrlich sein? Wenn es nicht gerade gegen uns ginge, dann würde ich mir Berlin als Meister wünschen. Wie die spielen, das gefällt mir. Da hab' ich auch keinen Neid, wenn die den Titel holen." Man könnte diese Sätze als reine Lobhudelei abtun, doch sie beinhalten einen wahren Kern. Dem 46-jährigen Kanadier galten die Berliner als Vorbild für den Zusammenbau seines Teams. "Wir haben Spieler mit guten läuferischen und technischen Qualitäten gesucht, wie sie die Eisbären im letzten Jahr hatten. Wir haben es nicht ganz erreicht, auch, weil wir einen relativ kleinen Etat besitzen."

Die Lions quasi als verspätete Eisbären? Es ist etwas dran. Nethery und sein neuer Trainer Rich Chernomaz beschritten in dieser Saison andere Wege. Galt früher unter dem exzentrischen Manager Bernie Johnston das Motto "Traue keinem unter Dreißig", so suchte das neue Gespann nach jüngeren Leuten. Sicher haben Leistungsträger wie die Topscorer Patrick Lebeau und Jesse Belanger oder Verteidiger Paul Stanton die 30er Grenze überschritten, doch bilden sie eher die Ausnahme. "Die Mischung stimmt, die Chemie stimmt, die Leistung stimmt", sagt Rich Chernomaz, mit 40 Jahren der zweitjüngste DEL-Coach. "Wenn jetzt noch ein bisschen Glück dazu kommt, können wir auch Meister werden. Krefeld hat es letztes Jahr vorgemacht, dass man das Unmögliche schaffen kann." Er kennt sich aus mit Unmöglichem. Vor zwei Jahren löste er mitten in der Saison pikanterweise Lance Nethery bei den kriselnden Kölner Haien ab - und wurde Meister. "Egal, ob wir den Titel holen oder nicht, wir haben schon jetzt viel mehr erreicht als gedacht. Unser Ziel waren die Playoffs", möchte Chernomaz den Druck von seinem Team nehmen. Wobei er so Unrecht gar nicht hat. Denn der Wandel vom Absteiger zum Finalisten ist kaum zu toppen und kann als Kuriosum gelten. Letzte Saison noch verloren die Lions in den Playdowns gegen Schwenningen und blieben nur wegen Insolvenz der Schwarzwälder erstklassig.

Attraktiv für die Fans

Die Folge war eine totaler Umbruch und der Aufstieg in ungeahnte Höhen. Neun Spieltage führten die Hessen die Tabellenspitze an und lediglich ein Durchhänger zum Ende der Hauptrunde ließ sie auf Rang fünf abstürzen. "Im Nachhin-ein war das vielleicht ganz gut", meint Manager Nethery mit Blick auf die Außenseiterrolle. Er erwartet eine attraktive Serie, denn sowohl die Berliner als auch die Frankfurter huldigen dem Offensivspiel. "Das ist gut für das deutsche Eishockey und für die Zuschauer", glaubt Nethery. "Vielleicht werden es so tolle Spiele wie 1998, zwischen Mannheim und Berlin. Da verloren wir auswärts ein unglaubliches Match mit 7:8." Ein Schelm, der Böses dabei denkt: Die Adler holten damals den zweiten von drei Titeln unter einem Trainer namens Nethery

~*Jazzy*~

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06.04.2004 09:29
#2 RE:Presse 06.04.2004 Antworten

Berliner Kurier

Welli ausverkauft ! Bären bauen Großbildleinwand
EISHOCKEY Frankfurts Stürmer-Star Jesse Belanger heizt das Final-Duell mit kecken Sprüchen an

Wiezo

Berlin - Am Donnerstag (19.30 Uhr) beginnt die DEL-Finalserie Eisbären gegen Frankfurt.

40.000 Karten hätte der EHC für die ersten beiden Heimspiele gegen die Lions absetzen können, in den proppevollen Wellblechpalast passen aber nur 4695 Fans rein. Dank Hauptsponsor Gasag und TV-Sender Premiere können weitere je 700 Fans die Spiele live auf einer Großbildleinwand in einem Zelt neben dem Welli verfolgen. Karten gibt's heute (ab 12 Uhr) für 5 Euro in der Sportsbar Overtime (Hohenschönhauser Tor).

Frankfurt (hofft auf den Einsatz Nationalstürmer Martin Reichel/Rippenprellung) heizt das Duell mit kecken Sprüchen an. Stürmer-Star Jesse Belanger: "Wir sind Außenseiter. Aber das waren wir gegen Köln und Hamburg auch. Krefeld hat letztes Jahr gezeigt, dass das Unmögliche machbar ist."

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06.04.2004 09:30
#3 RE:Presse 06.04.2004 Antworten

Tagesspiegel Berlin

Mutig wie die Löwen
Die Berliner Eisbären haben großen Respekt vor dem Finalgegner Frankfurt Lions

Von Mathias Klappenbach

Berlin. Bei den Hamburg Freezers konnte man schon vor dem entscheidenden fünften Halbfinalspiel gegen die Frankfurt Lions Karten für das Finale um die deutsche Eishockey-Meisterschaft vorbestellen. Das war dann doch etwas voreilig, einige der Hamburger Spieler weinten sogar nach der 3:5-Niederlage gegen Frankfurt. Nun stehen die Lions den Berliner Eisbären gegenüber, keine Sensation, aber doch eine kleine Überraschung.

Der Einzug in die Finalserie ist der größte Erfolg in der Vereinsgeschichte der Frankfurter, die gegen die bisherigen Play-off-Gegner aus Köln und Hamburg in der Außenseiterrolle angetreten waren. In der vergangenen Saison war der Verein eigentlich schon abgestiegen und blieb nur wegen des Rückzugs der Schwenninger Wild Wings in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). In dieser Spielzeit lag er lange auf dem zweiten Platz, nach einem Tief landete das seit dem Sommer von Rich Chernomaz trainierte Team am Ende auf dem fünften Rang. Chernomaz hatte vor zwei Jahren die Kölner Haie überraschend zum Titel geführt, jetzt hat er die Lions rechtzeitig zu den Play-offs wieder in Form gebracht. „Die Frankfurter standen auch vorher lange mit uns zusammen oben. Jetzt spielen im Finale zwei Mannschaften mit einer sehr guten Offensive gegeneinander“, sagt Eisbären-Kapitän Ricard Persson. Die Lions haben in den Kanadiern Patrick Lebeau, Dwayne Norris und Jesse Belanger herausragende Stürmer in ihren Reihen. Nach dem Erfolg in Hamburg kündigte Belanger gleich selbstbewusst den Titelgewinn an. Der Stürmer erinnert an die Krefeld Pinguine, die im vorigen Jahr nach der Vorrunde nur Sechster waren und auf dem Weg zum sensationellen Titelgewinn im Halbfinale die Eisbären ausschalteten. „Krefeld hat bewiesen, dass man mit einem Lauf das Unmögliche schaffen kann. Das wollen wir jetzt auch“, sagte Belanger.

Tatsächlich scheinen die Frankfurter in den entscheidenden Momenten zulegen zu können. Im Viertelfinale machten sie den Sieg gegen die Kölner Haie im letzten Spiel in den letzten zehn Minuten perfekt, und bei den heimstarken Freezers gewannen die Lions am Sonntag zum ersten Mal überhaupt. Doch diese Spiele haben Kraft gekostet. Während die Lions sich gestern noch von dem Spiel in Hamburg erholen mussten, stand bei den Eisbären hartes Konditionstraining auf dem Programm. Die Berliner haben nach dem schnellen Erfolg mit drei Siegen gegen Ingolstadt im Halbfinale einen ganz anderen Spannungsbogen bis zum ersten Finalspiel am Donnerstag (19.30 Uhr, Sportforum). „Wir haben neun Tage Zeit zwischen den Spielen und deshalb sehr hart trainiert“, sagt Eisbären-Coach Pierre Pagé. Ab heute wird mehr dosiert, jetzt gilt es, sich taktisch auf den Gegner einzustellen. „Die Frankfurter Mannschaft ist sehr aggressiv. Andererseits hat sie auch die Geduld, auf Fehler des Gegners zu warten“, sagt der Trainer.

Die Frankfurt Lions waren in den Play-offs die effizienteste Mannschaft im Überzahlspiel. Deshalb betont Pagé auch die Rolle der Disziplin in den Finalspielen. „Wir haben viel mit den Spielern in diesen Tagen gesprochen. Wir dürfen uns nicht provozieren lassen“, sagt Pagé, der in der langen Pause ohne Spielpraxis eher einen Vorteil sieht. „Die Fitness kann zu einem entscheidenden Faktor in den Finalspielen werden, gerade wenn es zum Ende der Serie richtig eng werden sollte“, sagt Pagé.

Nicht nur der Berliner Trainer rechnet mit einer Frankfurter Mannschaft, die sich nach dem überraschenden Finaleinzug noch einmal steigern kann. Der Respekt vor den Lions ist deutlich zu spüren.

~*Jazzy*~

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06.04.2004 09:31
#4 RE:Presse 06.04.2004 Antworten

BZ

Donnerstag geht's gegen Frankfurt

Der Meister-Countdown der Eisbären läuft

MARTIN DUDA

Berlin - Bisher zählten sie nur die Tage, jetzt zählen sie die Stunden. Der Meister-Countdown der Eisbären läuft. Noch 48 Stunden bis zum ersten Duell mit Frankfurt im Wellblechpalast (Donnerstag, 19.30 Uhr, live in Premiere). Noch 48 Stunden bis zum ersten Sieg...

Ja, genau so muss es sein! Nur das zählt für den EHC. Bei aller Vorsicht und Respekt vor den starken Lions: Die Eisbären wollen so weiter machen, wie sie bisher jede Serie eröffnet haben - mit einem Heimsieg.

"Wir haben den Willen und das Selbstvertrauen. Jetzt muss es endlich losgehen", sagt Eisbären-Star Mark Beaufait. Neun Tage liegen dann zwischen dem letzten Halbfinal-Sieg des EHC und dem Finalbeginn. Die Fans können's kaum noch erwarten, sie fiebern dem Saison-Höhepunkt entgegen: "Es ist unglaublich, was sich bei uns abspielt. Der Karten-Andrang sprengt alles", sagt Sprecher Moritz Hillebrand.

Nur 5000 passen in den Wellblechpalast, viele Fans müssen draußen bleiben. Doch auch denen soll die tolle Atmosphäre nicht völlig verwehrt bleiben: "Wir bauen ein Fan-Zelt nebenan auf, in dem 700 Anhänger die Spiele auf einer Großbildleinwand verfolgen können", sagt Hillebrand.

Ganz Berlin im Eisbären-Fieber... Auch der coole schwedische Eisbären-Kapitän Ricard Persson spürt das Endspiel-Kribbeln stärker werden: "Eisbären gegen Lions, das ist ein gutes Finale. Über die gesamte Saison gesehen sind es die besten Teams. Es werden bestimmt rassige Spiele, weil beide Teams sehr offensivstark sind."

3:1-Siege lautete die Vorrunden-Bilanz für die Eisbären. Hat EHC-Coach Pierre Pagé längst "vergessen": "Diese Statistik zählt nicht mehr. Die Final-Serie ist wie eine neue Meisterschaft. Alle stehen bei Null." Ein Play-off-Duell zwischen Eisbären und Lions gab's noch nie. Die Hessen stehen überhaupt zum ersten Mal im Finale. Der EHC hatte 1998 die Titel-Chance, konnte sie aber gegen Mannheim nicht nutzen.

Doch diese "Serie" muss ja nicht unbedingt weiter gehen...

~*Jazzy*~

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06.04.2004 09:33
#5 RE:Presse 06.04.2004 Antworten

FAZ

Vom Abstiegskanditaten zum Titelanwärter

Von Marc Heinrich

Die Frankfurt Lions lagen in der jüngeren Vergangenheit mit ihrer Transferpolitik häufig falsch. Was als ehemaliger NHL-Star angepriesen wurde, entpuppte sich nicht nur einmal bei näherem Hinsehen als abgehalftertes Sternchen. Wer nicht mehr richtig konnte oder gar wollte, nahm zum Ausklang der Karriere gern ein Angebot des Traditionsklubs an und ließ es bei den Löwen ruhig angehen. Die Tatenlosigkeit führte soweit, daß die Hessen vor einem Jahr beinahe aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL) abgestiegen wären, was man heute kaum mehr vermuten würde.

Denn keine zwölf Monate nach dem Antritt von Lance Nethery als Manager darf sich das Team Chancen auf den Titel ausrechnen. Mit dem Kanadier änderte sich die Personalführung grundlegend: Einer Horde „junger und hungriger“ Nachwuchsleute wurden einige ausgesuchte Routiniers an die Seite gestellt. Im Play-off-Finale heißt der Gegner nach dem Coup gegen die Hamburg Freezers, einem 5:3 im fünften Halbfinalspiel am Sonntag, Eisbären Berlin. An diesem Donnerstag geht's los mit der Finalserie, zunächst in Berlin.

Schlüsselspieler

Einer der Führungskräfte der runderneuerten Frankfurter ist Dwayne Norris. Der Kanadier gehört im Augenblick zu den auffälligsten Akteuren seiner Zunft. Norris ist ein Zeitgenosse, von dem sich Eishockeyfreunde binnen kürzester Zeit zwei Bilder machen können. Auf dem einen ist er ein impulsiver Sportler, der weder sich noch andere schont, wenn er seinem Beruf nachgeht. Sobald er jedoch den Helm vom Kopf genommen hat, kommt ein besonnener Privatmensch zum Vorschein. Der Angreifer, im Januar 34 Jahre alt geworden und seit fast einem Jahrzehnt mit seiner Frau Traci verheiratet, hat drei kleine Söhne: Coale, Joshua und Dalton. Wer den Familienvater nach getaner Arbeit mit seinen Jungs tollen sieht, glaubt kaum, daß der Mann mit dem geschniegelten Äußeren und der Nickelbrille sein Geld im bisweilen verwegenen Geschäft der DEL macht.

In den zurückliegenden Wochen, in denen er sich für die Lions mit ähnlichem Geschick wie zuvor in sieben Jahren für die Kölner Haie ins Zeug legte, untermauerte er seinen Ruf als „Mister Play-off“, als aggressiver Kämpfer, als unangenehmer Gegenspieler. Norris tritt nie als filigraner Torjäger in Erscheinung, sondern wird als Edel-Domestike von seinen Mitstreitern geschätzt. Die vorvergangene Saison war seine beste, seit er 1996 aus der kalifornischen Stadt Anaheim nach Deutschland übersiedelte. Die Finalserie 2002 um die Meisterschaft gegen Mannheim wurde von ihm geprägt: In allen drei gewonnenen Spielen schoß Norris das entscheidende Kölner Tor. Auch in dieser Endrunde traf er bereits sechs Mal, meist nach dem gleichen Muster: Er erobert die Abpraller vor dem Tor, stiebitzt den Verteidigern den Puck vom Schläger. Seine Treffer sind selten gezaubert, eher erschuftetet. „Er ist für uns ein Schlüsselspieler“, sagt der Frankfurter Trainer Rich Chernomaz, „weil er so ein beachtlicher Wettkämpfer ist.“

Beste Fitneßwerte

Daß für ihn die Begegnungen mit den Kölnern im Viertelfinale unter besonderen Vorzeichen stattfanden, verhehlt Norris nicht. Er hätte am liebsten seine Karriere bei den Haien ausklingen lassen. Doch der Klub mußte seinen Etat von 6,5 auf 6,0 Millionen Euro reduzieren - und Norris war prominentestes Sparopfer der Personalpolitik von Hans Zach. Schwierigkeiten mit dem Trainer habe es nicht gegeben, berichtet Norris. Was ihn bis heute wurmt: „Zach hat mich nicht einmal gefragt, ob ich bereit wäre, für weniger Geld zu spielen, wie er es bei anderen gemacht hat. Deswegen weiß ich: Es war kein finanzielles Problem.“

Gehaltseinbußen hätte er wohl in Kauf genommen, weil er sich im Stadtteil Weiden pudelwohl gefühlt hat: „Dort konnte man prächtig leben.“ Ansonsten will er über die Vergangenheit nicht mehr allzu viel sprechen: „Meine Gedanken drehen sich jetzt um die Lions.“ Der neue Arbeitgeber hat ihm ein Haus im Taunus organisiert, der älteste Sohn geht auf eine internationale Schule in der Stadt. Daß er das Abenteuer Frankfurt, das vielen prominenten Vorgängern zum Verhängnis wurde, gewagt hat, bereut er nicht. „Alle sehen, wohin man mit harter Arbeit kommen kann.“ Am Ende sogar bis ins Finale. Nethery lobt ihn als „Musterprofi“. Norris sei „charakterlich einwandfrei und den Talenten ein Vorbild“. Trotz seines für einen Profisportler fortgeschrittenen Alters habe er die besten Fitneßwerte im Löwen-Rudel. „Ich lebe für diesen Sport und trinke nur zweimal im Jahr Alkohol: nach dem Gewinn der Meisterschaft und an Weihnachten“, erzählt Norris. Wenn es so weiter läuft, kann er vielleicht bald eine Flasche kalt legen.

Text: mah.
Bildmaterial: AP



~*Jazzy*~

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06.04.2004 09:35
#6 RE:Presse 06.04.2004 Antworten

Frankfurter Rundschau


Wunderbarer Traum

Die Frankfurt Lions greifen im DEL-Finale gegen die Eisbären Berlin nach den Sternen

VON MATTHIAS KITTMANN


Knuddeln mit Kollegen (dpa)


Es muss die Anschutz Entertainment Group (AEG) schon ein bisschen geärgert haben, dass die Frankfurt Lions ein DEL-Finale (Start am Donnerstag) zwischen zwei "Betriebssportmannschaften" verhindert haben. Denn nicht nur der Vorrundenerste und Finalist Eisbären Berlin gehört dem US-amerikanischen Konzern, sondern auch Frankfurts Halbfinalopfer Hamburg Freezers. Wie überraschend das plötzliche Ausscheiden die Hanseaten erwischte, beweist die Tatsache, dass schon vor dem entscheidenden Spiel am vergangenen Sonntag in der Colorline-Arena Final-Tickets verkauft wurden und auch die Busreisen nach Berlin für die Fans schon gebucht waren.

Dabei ist der Playoff-Modus ein Garant für Überraschungen, nur neun Mal in 23 Jahren gewann der Erste der Hauptrunde am Ende auch den Titel. Dass die Lions, die 1991 als "Löwen" die Nachfolge der Eishockeyabteilung von Eintracht Frankfurt antraten und in der untersten Liga neu anfangen mussten, überhaupt zum ersten Mal die Finalserie erreicht haben, ist eine der ungewöhnlichsten Geschichten in der zehnjährigen Historie der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Denn drei Jahre lang waren sie von der Playoff-Runde um Lichtjahre entfernt, im vergangenen Jahr sportlich sogar abgestiegen und nur wegen des wirtschaftlichen Ausstiegs der Schwenninger Wild Wings in der Liga geblieben. Nun legen die Hessen in ihrem 17. Erstliga-Jahr ihre beste Saison hin und greifen nach den Sternen.

"Es ist ein Wunder, ein Traum", sagte Manager Lance Nethery, mit Adler Mannheim dreimal in Folge deutscher Meister, überglücklich. Doch auch der Erfolgsmensch wäre um ein Haar an Frankfurt gescheitert. Denn ausgerechnet er war vergangene Saison Coach jener erfolglosesten Eishockey-Mannschaft, die je in Frankfurt gespielt hat. Doch Besitzer Gerd Schröder behielt in diesem kritischen Moment vor zwölf Monaten die Nerven, baute auf die Manager-Qualitäten von Nethery und ließ diesem freie Hand. Der holte als ersten Schritt Rich Chernomaz als Trainer, jenen Mann, der ihn selbst vor zwei Jahren in Köln abgelöst hatte und mit den Haien 2002 Meister wurde. Doch nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre, als teilweise große Töne gespuckt wurden, hielt man sich diesmal mit gewagten Prognosen zurück. "Playoff-Runde erreichen", hieß das Credo.

So wurde schon der Viertelfinalsieg gegen die Kölner Haie in sechs Spielen als Riesenerfolg gefeiert, gegen die Freezers gaben fast alle den Lions keine Chance. Denn als Vorrundenfünfter ohne Heimvorteil im entscheidenden Spiel machten die Lions den Finaleinzug beim 5:3-Sieg ausgerechnet in Hamburg perfekt, wo sie zuvor noch nie gewonnen hatten. Deshalb machten sie vor dem Halbfinal-Showdown in der Colorline Arena alles anders als bei den sechs Gastspielen zuvor: Statt mit dem Zug reisten sie mit einem neuen Mannschaftsbus an, sie wohnten in einem anderen Hotel, und Trainer Rich Chernomaz trug einen hellen, nicht den üblichen dunklen Anzug. Klingt ein bisschen nach Hokuspokus, ist aber Teil der ausgefeilten psychologischen Strategie von Trainer Chernomaz, der alles unternimmt, um sein Team stark zu machen. Ganz zu schweigen von seiner eigenen analytischen Stärke, von einem Spiel auf das andere mit für den Gegner überraschenden taktischen Veränderungen aufzuwarten.

Die Entwicklung vom Aschenputtel der DEL zum Finalisten zwingt die Lions, ihr Understatement aufzugeben. Denn im vergangenen September hatte Manager Lance Nethery als Saisonziel gar nur den bescheidensten aller Wünsche formuliert: "Wir wollen das erste Saisonspiel gewinnen." Was auch gelang. Mittlerweile sind sie in Frankfurt mutiger geworden. Und Nethery revidierte die Ansprüche: "Jetzt heißt das Ziel, das letzte Spiel der Saison zu gewinnen." Was in aller Bescheidenheit die Meisterschaft bedeuten würde

~*Jazzy*~

Phantom Offline

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06.04.2004 09:35
#7 RE:Presse 06.04.2004 Antworten

noch mal RUNDSCHAU

Schlaflos auf Wolke sieben

Die Fans des Eishockey-Erstligisten Frankfurt Lions feiern den gelungenen Finaleinzug / Team konzentriert sich bereits auf Gegner Berlin

VON MATTHIAS KITTMANN

Wer lange leiden kann, kann auch lange feiern. Nach drei Jahren der sportlichen Tristesse dürfen die Fans des Eishockey-Erstligisten Frankfurt Lions endlich wieder in die Vollen gehen. Der am Sonntag in Hamburg vollbrachte Finaleinzug hat schon fast verschüttete Jubelfähigkeiten freigelegt. Nicht nur den rund 350 Fans, die in Hamburg beim 5:3-Sieg vor Ort waren, gelang es in Sachen Lautstärke an die Grenzen der Physik zu gehen, auch die Daheimgebliebenen gaben ihr Bestes.

So warteten in der Nacht von Sonntag auf Montag um 1.30 Uhr rund 50 Fans mit unterdrücktem Schlafbedürfnis auf die Ankunft des Busses mit den ruhmreichen Spielern. Auch für die hartgesottenen Cracks etwas Besonderes. Kapitän Paul Stanton war ganz gerührt, Mike Harder, der mit dem vierten Lions-Tor, nachdem die Freezers auf 2:3 herangekommen waren, den vielleicht wichtigsten Treffer der Saison erzielt hatte, gestand: "Dass die Fans uns mitten in der Nacht empfangen haben, war einfach großartig. Ich glaube, dass wir erst in diesem Moment richtig realisiert haben, dass wir im Finale sind." Selbst am Hauptbahnhof hatten sich Lions-Anhänger eingefunden, um die eigenen aus Hamburg zurückkehrenden Fan-Kollegen gebührend zu empfangen.

Auch im Internet überschlagen sich seit Sonntag die Beiträge und die angeblich schreibfaule Pisa-Generation tippt sich die Finger wund. Kein Aspekt, der nicht genauestens diskutiert wird. Fundgrube für originelle Beiträge ist das Thema "111 Gründe warum wir Meister werden." Und weil Eishockey-Fans und -Spieler besonders abergläubisch sind, wiegt das Horoskop von gestern für das Sternzeichen "Löwe" schwer: "Sie schwimmen heute auf der beruflichen Erfolgswelle. Bleiben Sie also am Ball (Puck), wenn es um die Durch- beziehungsweise Umsetzung Ihrer Karriereziele geht. Sie wissen, was Sie wollen und was Sie können." Was kann da noch schief gehen?

Die Helden selbst konzentrierten sich nach dem Match teilweise schon wieder auf das nächste Spiel und Gegner Berlin. Immerhin konnte Michael Hackert, der bei jenem denkwürdigen 7:5-Sieg der Lions am vergangenen Freitag in heimischer Halle sein zweites Playoff-Tor geschossen hatte, seinen jungen Kollegen Markus Jocher vor laufender Kamera überreden, zur Entspannung ein Bier zu trinken: "Komm Markus, eins können wir uns genehmigen." Was nach gesicherten Informationen auch gelungen ist.

Für Michael Hackert ist die ganze Saison wie ein Traum: "Dass wir soweit kommen, habe ich mir noch nicht mal in der Fantasie ausgemalt." Nach einer auch für ihn enttäuschenden Vorsaison, als er in Düsseldorf und Ingolstadt als Stürmer nur auf zwei Tore kam, hat er jetzt schon elf Treffer zu Buche stehen. "Das kann man gar nicht so genau erklären, aber irgendwie ist es für mich in Frankfurt von Beginn an gleich gut gelaufen", sagt der gebürtige Heilbronner. Dabei ging es für den 23-Jährigen, der ab der kommenden Saison nicht mehr unter den Schutz der Förderlizenzregelung fällt und sich am Markt behaupten muss, in der aktuellen Saison auch um seine berufliche Existenz. Die ist jetzt erst einmal gesichert, er bleibt ein weiteres Jahr in Frankfurt. Und der Playoff-Verlauf ist ein ganz persönlicher Höhepunkt: "Ich stehe schon in meinem zweiten DEL-Jahr im Finale. Das ist absoluter Wahnsinn. Wie viel tolle Spieler gibt es, die das in ihrer ganzen Karriere nie geschafft haben."

Nicht nur Spieler. So erinnert ein langjähriger Frankfurter Fan im Moment des Glücks an jene Mitstreiter, die ebenfalls Jahre oder gar Jahrzehnte lang auf so einen Erfolg gehofft haben, aber ihn nicht mehr erleben können.

~*Jazzy*~

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06.04.2004 09:36
#8 RE:Presse 06.04.2004 Antworten

F N P

Jetzt wollen die Lions auch noch den Titel
Von Michael Löffler

Frankfurt. "Das gute ist, dass wir im Finale sind, das schlechte, dass wir gegen Berlin spielen müssen", sagte Manager Lance Nethery unmittelbar nach dem 5:3 (2:0, 2:2, 1:1)-Erfolg im fünften Playoff-Halbfinale bei den favorisierten Hamburg Freezers, mit dem die Lions das "Wunder von Frankfurt" feierten und erstmals in ihrer Vereinsgeschichte in die Finals der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) eingezogen sind. Trotz des Respekts vor dem souveränen Liga-Primus Eisbären Berlin, der im Verlauf der Playoffs noch kein Spiel verlor, werfen die Frankfurter nun dem Top-Favoriten den Fehdehandschuh hin.

"Jetzt soll auch der Titel her", sagte der nach einer langen Durststrecke in Hamburg endlich wieder als Torschütze aufgefallene Jesse Belanger. "Die Krefeld Pinguine haben letztes Jahr gezeigt, dass man mit einem Lauf das Unmögliche schaffen kann. Das wollen wir jetzt auch", so der 34-Jährige. Die Parallelen sind nicht zu übersehen: Vor Jahresfrist stürmten die Rheinländer vom sechsten Vorrundenplatz zum Titel und schalteten dabei die Favoriten Eisbären Berlin und Kölner Haie aus. Die Lions warfen als Vorrundenfünfter schon Köln und nun Hamburg aus dem Rennen. Das erste Spiel findet am Gründonnerstag (19.30 Uhr) in Berlin statt, das zweite am Ostersamstag (18.35 Uhr) am Ratsweg, dann geht's am Montag wieder nach Berlin. Deutscher Meister ist, wer als erster drei Siege landet. Alle Spiele werden live bei Premiere gezeigt.

"Unsere Chance ist, dass wir nach Meinung der Experten gar keine haben", meint Nethery, der dem Gegner größten Respekt entgegen bringt. "Eine sehr gute Mannschaft, über die ich nur Positives sagen kann. Ihre Offensive ist beinahe perfekt. Aber jedes Spiel muss erst einmal gespielt werden. Hätte mir vor der Saison jemand gesagt, dass wir im Finale stehen würden, ich hätte es nicht geglaubt. Unser Ziel war, das erste Spiel in Iserlohn zu gewinnen. Jetzt heißt das Ziel, das letzte Spiel der Saison zu gewinnen."

Dass die Frankfurter die Finalserie erreicht haben, ist eine der ungewöhnlichsten Geschichten in der zehnjährigen DEL-Historie. Im vergangenen Jahr sportlich noch abgestiegen und nur wegen des Ausstiegs der Schwenninger Wild Wings in der Liga geblieben, legten die Hessen in ihrem 17. Erstliga-Jahr ihre beste Saison hin und greifen nun nach den Sternen. Den Finaleinzug perfekt machten die Lions ausgerechnet in Hamburg, wo sie zuvor noch nie gewonnen hatten. Nach sechs Niederlagen an der Elbe sorgte der wie fast alle nordamerikanische Eishockey-Cracks abergläubische Nethery für eine Änderung der Gewohnheiten: Die Lions stiegen beispielsweise in einem anderen Hotel ab.

Daran lag der erste Sieg bei den Hanseaten aber gewiss nicht. Zum einen verfügten die Lions dank Pat Lebeau und der in der gesamten Playoff-Serie ungemein starken Dwayne Norris, Jason Young und David Gosselin über die besseren Einzelspieler. Zum anderen entschied die Kompaktheit der Frankfurter, die nicht mehr von einer Parade-Reihe leben, sondern dank der starken Deutschen keine Schwachpunkte offenbarten. Im Finale können die Lions zusätzlich auf den lange verletzten Nationalspieler Martin Reichel bauen. "Er trainiert schmerzfrei, am Donnerstag wird er spielen", meint Mannschaftsarzt Herwig Gabriel.

Die Euphorie am Main ist riesig. Massenweise treffen die Glückwünsche ein. Es gibt nur noch wenige Sitzplatzkarten und einige Hundert Stehplatzkarten zu haben, doch wer live dabei sein will, muss sich beeilen und sich möglichst noch heute auf der Geschäftsstelle seinen Platz für Samstag sichern.

~*Jazzy*~

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06.04.2004 09:36
#9 RE:Presse 06.04.2004 Antworten

Offenbach Post online 06.04.04
Der Anzeiger aus Bad Offenbach vom 06.04.04schreibt:

Frankfurt Lions im siebten Eishockey-Himmel

Hamburg/Frankfurt (dpa) - Gut gebrüllt, Löwen! Nach dem 5:3 (2:0, 2:2, 1:1)-Erfolg im fünften Playoff-Halbfinale bei den favorisierten Hamburg Freezers feierten die Lions das «Wunder von Frankfurt».

Sie zogen erstmals in ihrer Vereinsgeschichte in die Finals der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) ein und werfen nun den Top-Favoriten aus Berlin den Fehdehandschuh hin. Kurios: Vor einem Jahr verloren die Hessen die DEL-Playdowns mit einer 3:4-Serie gegen Schwenningen und vermieden den Abstieg in die 2. Bundesliga nur durch den Lizenzentzug der hochverschuldeten Schwarzwälder.

«Es ist wie ein Wunder, ein Traum. Vor der Saison war unser Ziel, das erste Spiel in Iserlohn zu gewinnen. Jetzt heißt das Ziel, wir wollen das letzte Spiel der Saison gewinnen», meinte Manager Lance Nethery euphorisch nach der 3:2-Serie gegen die Freezers. Nach dem Sieg in
der ausverkauften Color Line Arena kannte der Jubel bei den Hessen keine Grenzen mehr, die Spieler feierten ausgelassen mit den 300 mitgereisten Fans.

«Wir waren gegen Hamburg nur Außenseiter. Entscheidend war das gute Unterzahlspiel meiner Mannschaft - das war der feine Unterschied. Das 4:2 durch Mike Harder 45 Sekunden vor dem Ende des zweiten Drittels war die Entscheidung. Unsere Defensivabteilung war heute vom Feinsten», sagte Trainer und «Finalmacher» Rich Chermonaz (40), der schon die Kölner Haie im Frühjahr 2002 überraschend zur Meisterschaft geführt hatte.

In der Tat hatten die Experten vor der Saison die Lions nicht auf der Rechnung. Berlin, Hamburg, Mannheim und Köln waren die hochgehandelten Titel-Aspiranten, von diesem Quartett «überlebte» nur Vorrunden-Primus Berlin die Playoffs. Die Eisbären treffen nun am 8. April in der Serie «Best of 5» auf die Lions, die in dieser Saison wuchtige Offensiv-Qualitäten zelebrierten. Jesse Belanger (kam von den Freezers) und der nur 1,78 Meter große Partrick Lebeau spielten die gegnerischen Verteidigungsreihen zusammen mit Dwayne Norris (die Kölner Haie ließen ihn ziehen) schwindelig.

Während die Frankfurter Sturmreihen in den ersten beiden Halbfinalspielen in Hamburg (1:3 und 3:7) nicht zur Entfaltung kamen, waren sie der Schlüssel zum Erfolg. «Wir hatten die Frankfurter nach dem dritten Spiel in den Seilen. Aber dann haben wir wohl zu oft in der Zeitung gelesen, dass die Lions bei uns noch nie gewonnen hatten», seufzte Hamburgs Torhüter Boris Rousson. Im siebten Anlauf tauten die Lions die «Gefrierschränke» erstmals in der Hansestadt auf.

Gestärkt durch den Überraschungserfolg greifen die Lions auch Top- Favorit Berlin an: «Wir wollen nun auch den Titel. Wir waren gegen Köln und Hamburg nur Außenseiter. Das sind wir gegen Berlin auch. Aber man hat gesehen, dass wir mit unserem Lauf, wie ihn letztes Jahr Krefeld hatte, Unmögliches schaffen können», meinte Belanger.

Unterdessen herrschte bei den Freezers Katzenjammer: Die zum 19. Mal in dieser Saison ausverkaufte Arena versank nach dem Abpfiff in ein einziges Tränenmeer. «Bei uns war der Akku leer. Fans und Merchandising war bei uns Klasse. Sportlich können wir letztlich nur von einer durchschnittlichen Saison sprechen», war Trainer Dave King sichtbar enttäuscht und verließ schon 39 Minuten nach dem Spiel frustriert die Arena.

Trotz der Enttäuschung war das Bemühen zu spüren, den Blick nach vorn zu richten. «Die Teilnahme am Halbfinale ist mehr, als wir erwartet hatten. Für die nächste Saison stehen die Zeichen positiv. Im ersten Jahr gab es für die Freezers das Viertelfinale, nun kommen sie 2005 eben in das Endspiel», sagte Detlef Kornett, der Europa-Chef der Anschutz Entertainment-Group (AEG), die 70 Prozent an den Freezers halten.

~*Jazzy*~

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06.04.2004 09:37
#10 RE:Presse 06.04.2004 Antworten

BILD

Frankfurts Eis-Löwen im Finale
Jetzt wollen sie auch Meister werden

Von Manfred Schäfer

Das Eishockey-Wunder von Frankfurt – es geht weiter. Vor einem Jahr waren die Löwen abgestiegen – blieben nur wegen der Pleite von Schwenningen in der DEL. Nach dem tollen 5:3 am Sonntag in Hamburg stehen die Lions erstmals in der Geschichte des Frankfurter Eishockeys im Finale um die Deutsche Meisterschaft.

Wie ist sowas möglich?
Der als Trainer glücklose Lance Nethery wurde von Löwen-Boss Gerd Schröder zum Manager gemacht. Ein geschickter Schachzug. Der Kanadier löste seine neue Aufgabe mit Bravour. Er verpflichtete seinen Landsmann Rich Chernomaz als Trainer. Beide hatten schon in Köln gut zusammen gearbeitet. Sie bauten ein Team aus Routiniers (Stanton, Belanger, Lebeau, Norris, Young), unverbrauchten Kanadiern (Top-Verteidiger Ratchuk) und hungrigen jungen Deutschen (Hackert, Sulkowsky, Jocher, Etz). Gerade von denen schwärmt Chernomaz: „Unsere jungen Spieler haben den Unterschied zu Hamburg ausgemacht. Wir waren im fünften Spiel frischer als die alten Freezers.“

Aber vor allem gelang es dem Trainer sehr schnell aus 19 neuen Spielern eine Einheit zu machen. Wer nicht mitzog, flog raus. Da machte Chernomaz auch vor Publikumsliebling Robert Francz nicht halt. Der musste im Dezember gehen, wechselte nach Hamburg und ist jetzt raus.

Und das Finale soll noch nicht das Ende sein. Chernomaz: „Vor der Saison war unser Ziel das erste Spiel in Iserlohn zu gewinnen. Jetzt heißt das Ziel, das letzte Spiel der Saison zu gewinnen.“ Und Torjäger Jesse Belanger stellt klar: „Jetzt wollen wir auch Meister werden.“

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06.04.2004 09:37
#11 RE:Presse 06.04.2004 Antworten

Wiesbadener Kurier

Frankfurt Lions feiern Eishockey-Wunder
Nach dem dem sportlichen "Abstieg" vor einem Jahr nun im Finale um die Meisterschaft


Vom 06.04.2004

HAMBURG/FRANKFURT (dpa) Gut gebrüllt, Löwen! Nach dem 5:3 (2:0, 2:2, 1:1)-Erfolg im fünften Play-off-Halbfinale bei den favorisierten Hamburg Freezers feierten die Lions das "Wunder von Frankfurt", zogen erstmals in ihrer Vereinsgeschichte in die Finals der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) ein und werfen nun den Top-Favoriten aus Berlin den Fehdehandschuh hin.


Kurios: Vor einem Jahr verloren die Hessen die DEL-Play-downs mit einer 3:4-Serie gegen Schwenningen und vermieden den Abstieg in die Zweite Bundesliga nur durch den Lizenzentzug der hochverschuldeten Schwarzwälder.

"Es ist wie ein Wunder, ein Traum. Vor der Saison war unser Ziel, das erste Spiel in Iserlohn zu gewinnen. Jetzt heißt das Ziel, wir wollen das letzte Spiel der Saison gewinnen", meinte Manager Lance Nethery nach der 3:2-Serie gegen die Freezers. Nach dem Sieg in der ausverkauften ColorLine Arena kannte der Jubel bei den Hessen keine Grenzen mehr, die Spieler feierten ausgelassen mit den 300 mitgereisten Fans. "Wir waren gegen Hamburg nur Außenseiter. Entscheidend war das gute Unterzahlspiel meiner Mannschaft - das war der feine Unterschied. Das 4:2 durch Mike Harder 45 Sekunden vor dem Ende des zweiten Drittels war die Entscheidung. Unsere Defensivabteilung war heute vom Feinsten", sagte Trainer und "Finalmacher" Rich Chermonaz.

Nicht auf der RechnungIn der Tat hatten die Experten vor der Saison die Lions nicht auf der Rechnung. Berlin, Hamburg, Mannheim und Köln waren die hochgehandelten Titel-Aspiranten, von diesem Quartett "überlebte" nur Vorrunden-Primus Berlin die Playoffs. Die Eisbären treffen nun ab Gründonnerstag (19.30 Uhr, live in Premiere) in der Serie "Best of five" auf die Lions, die in dieser Saison wuchtige Offensiv-Qualitäten zelebrierten. Jesse Belanger (kam von den Freezers) und Partrick Lebeau spielten die gegnerischen Verteidigungsreihen zusammen mit Dwayne Norris schwindelig. Die Lions hoffen am Donnerstag auf ein Comeback ihres Nationalspielers Martin Reichel. Der Stürmer, der seit Wochen wegen einer Rippenprellung fehlt, soll zum Aufgebot gehören.

Während die Frankfurter Sturmreihen in den ersten beiden Halbfinalspielen in Hamburg (1:3 und 3:7) nicht zur Entfaltung kamen, waren sie am Sonntag ganz eindeutig der Schlüssel zum Erfolg. "Wir hatten die Frankfurter nach dem dritten Spiel in den Seilen. Aber dann haben wir wohl zu oft in der Zeitung gelesen, dass die Lions bei uns noch nie gewonnen hatten", seufzte Hamburgs Torhüter Boris Rousson. Im siebten Anlauf tauten die Lions die "Gefrierschränke" erstmals in der Hansestadt auf.

Gestärkt durch den Überraschungserfolg greifen die Lions auch Top-Favorit Berlin an: "Wir wollen nun auch den Titel. Wir waren gegen Köln und Hamburg nur Außenseiter. Das sind wir gegen Berlin auch. Aber man hat gesehen, dass wir mit unserem Lauf, wie ihn letztes Jahr Krefeld hatte, Unmögliches schaffen können", meinte Belanger.Kommentar

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06.04.2004 09:38
#12 RE:Presse 06.04.2004 Antworten

Berliner Morgenpost

"Es ist ein Wunder, ein Traum"
Vom Fast-Absteiger zum DEL-Finalisten: Die Frankfurt Lions feiern den Coup gegen die Hamburg Freezers - und haben Lust auf mehr

Von Matthias Kittmann

Als es vollbracht war, wollten sie nur noch hüpfen, hüpfen, hüpfen. Wie kleine Kinder umringten die glücklichen Eishockey-Spieler der Lions nach ihrem überraschenden Halbfinalsieg gegen die Hamburg Freezers in der vollen Color Line Arena ihren Torhüter Ian Gordon und sprangen trotz ihrer Schlittschuhe wie Gummiflummis auf und ab.

"Das Wunder von Frankfurt", seit Wochen auf Plakaten heraufbeschworen, hat Dimensionen erreicht, die auch die Akteure kaum für möglich hielten. "Als wir schließlich in der Kabine waren saßen wir nur still da und haben uns groß angeguckt", erzählte Sebastian Klenner, der knochenharte Verteidiger. Derweil sah sich Lions-Manager Lance Nethery vor dem Beginn der Finalserie gegen den Titelfavoriten EHC Eisbären genötigt, das Saisonziel zu revidieren: "Vor der Saison war unser Ziel, das erste Spiel in Iserlohn zu gewinnen. Jetzt heißt das Ziel, das letzte Spiel der Saison zu gewinnen."

Dass die Lions, die 1991 als "Löwen" die Nachfolge der Eishockeyabteilung von Eintracht Frankfurt antraten und in der untersten Liga neu anfangen mussten, überhaupt zum ersten Mal die Finalserie erreicht haben, ist eine der ungewöhnlichsten Geschichten in der zehnjährigen Historie der Deutschen Eishockey-Liga (DEL).

Denn drei Jahre lang waren sie von der Play-off-Runde Lichtjahre entfernt, im vergangenen Jahr sportlich sogar abgestiegen und nur wegen des wirtschaftlichen Ausstiegs der Schwenninger Wild Wings in der Liga geblieben. Nun legen die Hessen in ihrem 17. Erstliga-Jahr ihre beste Saison hin und greifen nach den Sternen.

"Es ist ein Wunder, ein Traum", meinte Manager Lance Nethery überglücklich. Ein Traum auch für die Frankfurter Fans, die zuletzt hauptsächlich ihre Leidensfähigkeit beweisen mussten, als sich trotz grottenschlechten Sports in den vergangenen Jahren dennoch durchschnittlich über 5000 Zuschauer in die Frankfurter Eissporthalle quälten.

Jetzt war es vielen von ihnen eine Lust, nicht nur drei Mal nach Hamburg zu fahren (das Ticketangebot konnte bei weitem nicht die Nachfrage befriedigen), sondern auch am Montagmorgen gegen 2.30 Uhr auf die Rückkehr des Lions-Busses am Eisstadion zu warten, um die Mannschaft zu feiern (was die schlafenden Anwohner großzügig tolerierten).

Doch die aktuelle Lions-Story taugt nur bedingt als moderne Version des Aschenputtel-Märchens. Zwar war dieser Saisonverlauf nicht vorherzusehen, aber schon nach der Hälfte der regulären Saison zeichnete sich ab, dass bei den Lions eine völlig neue Mannschaft auf dem Eis stand. Wochenlang lieferten sie sich mit den Eisbären ein spannendes Rennen um Rang eins der Hauptrunde, waren zwischenzeitlich sogar Tabellenführer und rutschten erst in den restlichen acht Spielen nach der Länderspielpause im Februar etwas ab und verpassten schließlich um einen Punkt die Top-Vier und das Heimrecht im Viertelfinale.

Dennoch stellten sie in Pat Lebeau (69 Punkte) und Jesse Belanger (54) die beiden Topscorer der Liga, sowie in Peter Ratchuk den torgefährlichsten Verteidiger (21 Treffer). Den Nachweis, Eishockey spielen zu können, haben sie also durchaus schon vor dem Coup gegen die Freezers erbracht.

So war es sicher überraschend, dass die Lions ohne Heimvorteil gegen Köln und Hamburg ins Finale marschiert sind. Aber angesichts ihrer Vorrunde ist der Finaleinzug nicht unbedingt die größte Sensation der jüngeren Eishockey-Geschichte.

Verblüffender ist vielmehr, dass neben den bekannten Stars nun auch andere Akteure einen wesentlichen Teil der Last schultern. Dwayne Norris, der Köln 2002 zur Meisterschaft schoss, übertrifft mit sieben Play-off-Toren sogar noch die Erwartungen, Jason Young hat sich mit 17 Scorerpunkten zu einem regelrechten Play-off-Liebling entwickelt.

Zudem haben die Lions erstmals eine Fraktion an deutschen Spielern, die nicht nur wegen ihrer Nationalität verpflichtet wurden. Sebastian Klenner und Michael Bresagk in der Abwehr, oder die Stürmer Michael Hackert, David Sulkovsky, Markus Jocher, Christian Kohmann und Mark Etz sind allesamt wesentliche Stützen. Dabei ist der beste Deutsche, Nationalcenter Martin Reichel, verletzungsbedingt gar nicht dabei.

Über die Schwere der Aufgabe gegen die Eisbären macht sich gleichwohl niemand Illusionen. "Wir sind klarer Außenseiter", sagt Jesse Belanger, aber: "Das waren wir gegen Köln und Hamburg auch."

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06.04.2004 09:38
#13 RE:Presse 06.04.2004 Antworten

nochmal Berliner Morgenpost

Offensives Finale
In der DEL-Endspielserie treffen mit den Eisbären und den Frankfurt Lions zwei im Angriff starke Teams aufeinander

Von Marcel Stein

Besonders heiter waren die Mienen der Spieler des EHC Eisbären nicht am Montagmorgen. Zwar hatten sich einige Fans zum Training eingefunden und sich an der Eisfläche postiert, um die Profis auf dem Weg in die Kabine abzufangen. Zu einem Lächeln konnte sich aber kaum einer der Spieler durchringen. Wenn doch, wirkte es ein wenig angespannt.

Es ist aber keineswegs der übermäßige Respekt vor dem Finalgegner in der DEL, der den Hohenschönhausern so zugesetzt hat, dass sie lieber auf dem schnellsten Weg in die Kabine verschwinden, als sich ausgiebiger mit ihren Anhängern zu beschäftigen. Trainer Pierre Pagé ließ die Mannschaft drei Tage vor dem ersten Finalspiel gegen die Frankfurt Lions mächtig rotieren auf dem Eis, Kondition bolzen. "Das ist der einzige Unterschied zwischen beiden Mannschaften", sagt der Kanadier, "Frankfurt musste spielen, und wir haben etwas für unsere Fitness getan." Entsprechend gestresst sahen die Akteure anschließend auch aus.

So richtig mit den Lions gerechnet hatten nicht alle bei den Berlinern. "Ich bin schon überrascht", gibt Brad Bergen zu, "Hamburg hatte die beste Abwehr der Liga und bekommt dann so viele Gegentore. Bei Frankfurt treffen sehr viele Spieler. Das ist schlecht für uns."

Über mangelnde offensive Fähigkeiten können sich die Berliner nun aber auch nicht beklagen. Für den Trainer müsste gar ein Traum in Erfüllung gegangen sein, weil sich seine Auffassung vom Eishockey durchgesetzt hat und nun zwei im Angriff starke Teams um den Titel spielen. Doch die Frankfurter haben vor allem gegen Köln im Viertelfinale gezeigt, dass sie flexibel sind und auch ein Abwehrbollwerk aufbauen können. Das verschaffte ihnen gegen die Haie drei Spiele ohne Gegentreffer. "Eine Mannschaft, die nicht beides gut beherrscht, kommt auch gar nicht so weit", sagt Verteidiger Darryl Shannon, der nach seinem Meistertitel mit Krefeld im Vorjahr den zweiten Triumph in Folge anstrebt, unbeeindruckt.

Etwas nachdenklicher ist sein Abwehrkollege Bergen. Seiner Ansicht nach verliefen die bisherigen Serien der Berliner gegen Düsseldorf und Ingolstadt fast schon etwas zu einfach für den EHC. "Wir mussten nie wirklich unter Druck spielen. Deshalb wird es für uns jetzt viel schwerer als vorher. Vielleicht ist das ein Nachteil", sagt Bergen. Vielleicht ist es aber auch nur wohl dosierte Zurückhaltung, um die Euphorie im Umfeld des Vereins nicht noch weiter anzuheizen.

Der Trainer hält es ähnlich. Er zählt lieber die positiven Eigenschaften des Gegners auf. "Sie haben das beste Powerplay, viel Geduld und spielen sehr aggressiv", sagt Pagé. Florian Keller hingegen ist nicht ganz so verschlossen. "Eigentlich müssen wir nur ihre ersten beiden Reihen aus dem Spiel nehmen", erklärt der Stürmer. Wie das geht, konnten die Eisbären während der Saison erfolgreich üben. Drei der vier Partien in der Punkterunde gewannen die Hohenschönhauser. "Das hatte Hamburg aber auch geschafft", sagt Pagé. Und jetzt sind die Freezers draußen.

Gewarnt sind die Eisbären also vor den Lions. "Alle Spieler wissen Bescheid", sagt der Trainer. Der wird seine Mannschaft in den nächsten Tagen noch tief greifender über den Finalgegner informieren. Auf seinem persönlichen Plan stehen mehrere Stunden Videoanalyse täglich. Pagé wird dort die Schwächen der Lions erkannt haben, auch wenn er öffentlich lieber über ihre Stärken redet.

~*Jazzy*~

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