Hemer. Die Saisonabschlussparty 2003 der ROOSTERS hatte Maßstäbe gesetzt - zwangsläufig. Galt es doch damals, eine überaus erfolgreiche Mannschaft, beliebte Spieler sowie Erfolgscoach Greg Poss zu verabschieden.
Diese Atmosphäre fehlte, als die Saison 2003/2004 am Sonntagmorgen gegen zwei Uhr beendet wurde. Dennoch kamen die rund 500 Fans in der ausverkauften Hemeraner Becke-Halle auf ihre Kosten, gleichwohl die Veranstaltung etwas langatmig war. Und einigen Spielern war anzumerken, dass ihnen nicht zum Feiern zumute war, manche wirkten lustlos, hatten das Kapitel Iserlohn innerlich schon abgeschlossen, andere waren enttäuscht, nicht mehr in Iserlohn spielen zu dürfen. Chris Bartolone zum Beispiel: "Das habe ich nicht erwartet. Ich wäre gerne hier geblieben." Aber Doug Mason und der Verteidiger funken nicht auf einer Wellenlänge, erklärte Bartolone, das sei schon in Krefeld so gewesen. Genauso sieht es der (Ex-)Kapitän: Auch Lars Brüggemann wäre gerne in Iserlohn geblieben, aber auch er sei, wie schon in Krefeld, nicht mit dem Coach klargekommen. Dass Hannover möglicherweise in der zweiten Liga spielt, stört Brüggemann nicht, sein Kontrakt gilt auch für das Unterhaus. Das ist bei Jason Cipolla, der ebenfalls zu den Scorpions geht, nicht der Fall. Nur wenn die Niedersachsen in der DEL bleiben, folgt der Wechsel.
Deutlich wurde aber auch, dass die Konkurrenzvereine die Iserlohner Spieler mit enormen Summen ködern. Scott King konnte demzufolge das Angebot von Meister Krefeld, der in finanziellen Schwierigkeiten stecken soll, überhaupt nicht ausschlagen. Und Christian Hommel hatte in einem offenen Brief an die lokalen Medien erklärt: "Bei den Kassel Huskies habe ich die Gelegenheit, deutlich mehr Geld zu verdienen als in Iserlohn."
Apropos Geld: Die Versteigerung der Trikots verlief äußerst schleppend. "Muss ich etwa selbst für mein eigenes Trikot bieten?", wunderte sich "Auktionator" Erich Goldmann. Am meisten brachte das Trikot von James Black ein (300 Euro).
Über potenzielle Neuzugänge war nichts zu erfahren. Nach wie vor hält sich hartnäckig das Gerücht, dass Stürmer Mike Kennedy aus Mannheim an den Seilersee wechseln soll. Unterdessen ist offenbar ein Neuzugang definitiv: Von den Frankfurt Lions soll Stürmer Mark Etz, der in dieser Saison drei Tore und sechs Beihilfen erzielte, künftig für die Iserlohner stürmen. "Es macht viel Spaß in Iserlohn zu arbeiten, hoffentlich seid Ihr zur neuen Saison wieder alle dabei", verabschiedete Trainer Doug Mason die Zuschauer unter großem Applaus in die Sommerpause.


