05.04.2004
Der Vorsprung schmilzt, doch bei Werder Bremen wurde nach dem Ausrutscher gegen den SC Freiburg Gelassenheit zur Schau getragen. "Wir haben gejubelt, als wir vier Punkte vor der Konkurrenz lagen. Jetzt sollen wir bei sieben Zähler nervös werden?", fragte Trainer Thomas Schaaf.
Geschäftsführer Klaus Allofs pflichtete ihm bei und verteilte nach dem mageren 1:1 wie der Coach Beruhigungspillen: "Ein Remis gegen Freiburg ist kein Zeichen für eine Schwäche. Wir arbeiten weiter mit der gelassenen Ruhe." Ob dies allerdings so bleibt, wenn auch am Ostersamstag bei Eintracht Frankfurt Punkte abgegeben werden, bleibt abzuwarten. Zumindest schöpft man beim FC Bayern wieder Hoffnung auf die eigentlich schon abgeschriebene Titelverteidigung. "Mal sehen, was Werder weiter macht", unkte Nationalspieler Michael Ballack. Allofs reagierte trotzig: "Was der FC Bayern macht, interessiert uns nicht. Wir müssen unsere Hausaufgaben erledigen, dann erreichen wir auch unsere Ziele."
Der schnelle Rückstand nach 19 Sekunden durch Dennis Kruppke hatte die Bremer geschockt. "Eine außergewöhnliche Situation. Man ist noch gar nicht im Spiel drin, da liegt man schon zurück", meinte Kapitän Frank Baumann. Torjäger Ailton zeigte dann aber seine Qualitäten und sorgte mit seinem 25. Saisontreffer immerhin für den Ausgleich. Zu mehr reichte es aber im mit 42.500 Zuschauern ausverkauften Weserstadion nicht mehr. "Diesmal hatten wir auch in der Nachspielzeit kein Glück", meinte Allofs.
Schaaf behielt nach dem unbefriedigenden Ausgang aber die Nerven: "Wir bekommen doch jetzt kein Muffensausen. Es wird uns ohnehin in den kommenden Spielen nichts geschenkt." Der Werder-Coach war in dieser Begegnung volles Risiko gegangen und hatte seine gesamte Offensivabteilung auf den Platz geschickt. Doch der gewünschte Erfolg blieb aus. Kollege Volker Finke war mit seiner Mannschaft fast restlos zufrieden. "Wir haben uns den Punkt durch eine hervorragende Abwehrleistung verdient. Dieses Unentschieden ist für uns sehr wichtig", sagte der Freiburger Coach.
Für die gelb-rote Karte für Zlatan Bajramovic (66.) zeigte Finke wenig Verständnis: "Ich meine, er war in diesem Fall unschuldig. Aber er hatte zuletzt einige Dinge mit den Schiedsrichtern, so dass die Bestrafung für mich keine Überraschung war." Vom Weg zum angestrebten Ziel Klassenverbleib dürften die Breisgauer wohl nicht mehr abzubringen sein - glaubt selbst Finke: "Wir haben jetzt 34 Punkte und 40 benötigen wir. Das ist zu schaffen."
~*Jazzy*~

